Martina Züngel-Hein lebt im südlichen Westerwald und liebt das Reisen seit ihrer frühsten Kindheit. Immer wieder geht sie auch mit ihren beiden Rhodesian Ridgebacks Dayo und Suri auf Tour. Davon berichtet sie auf hunde-reisen-mehr.com.
Was macht den Urlaub mit Hund für Dich aus?
Martina Züngel-Hein: Urlaub mit Hund(en) ist anders. Seit Dayo und Suri zu unserem Rudel gehören, machen wir fast ausschließlich an Orten Urlaub, die mit dem Auto erreichbar sind. Dadurch lernen wir Deutschland und das angrenzende europäische Ausland besser kennen. Fernreisen oder reine Strandurlaube in Südeuropa kommen daher in unserem Wortschatz so gut wie gar nicht mehr vor.
Urlaub mit Hund bedeutet für mich auch: Urlaub mit vielen Naturerlebnissen – egal ob die Sonne scheint oder es in Strömen regnet. Und die Hunde sind in Urlaubszeiten ganz besonders zufrieden, weil sie dann den ganzen Tag mit Frauchen und Herrchen verbringen und viel Neues erleben.
Gibt es Besonderheiten, wenn man mit Rhodesian Ridgebacks unterwegs ist?
Nun ja, das Besondere ist natürlich die Größe dieser südafrikanischen Jagdhunde. Und dann gleich zwei davon. Die passen – insbesondere bei langen Fahrtstrecken – nicht einfach irgendwie im Auto auf die Rückbank. Sie brauchen den gesamten Platz im Kofferraum, sodass unsere Gepäcksituation immer ein bisschen eingeschränkt ist. Wenn wir verreisen, sieht es immer so aus, als wolle eine vierköpfige Familie für vier Wochen Urlaub machen. Dabei ist mehr als die Hälfte des Gepäcks für die Hunde reserviert.
Im Restaurant passen die beiden auch nicht schnell mal unter den Tisch. Wir checken immer vorher die Situation, ob es einen Tisch gibt, der so positioniert ist, dass die Hunde keinen stören. Dayo liegt nämlich am liebsten lang ausgestreckt mitten im Raum. Das findet nicht jeder witzig!
Wir erfahren oft ein sehr positives Echo auf Dayo und Suri, insbesondere deswegen, weil sie gut erzogen sind und in der Regel auch gut hören. Hin und wieder erleben wir aber auch das totale Gegenteil. Erst kürzlich wurden wir auf der Terrasse eines Eiscafés angepöbelt, ob wir wirklich mit solchen Kötern zum Eis essen gehen müssten. Da heißt es dann einfach, die Ohren auf Durchzug zu stellen.
Was ist Dir besonders wichtig, wenn Du Dich für ein Reiseziel entscheidest?
Ich entscheide mich natürlich am liebsten für Reiseziele, in deren Umgebung abwechslungsreiche und hundetaugliche Wander- und Ausflugsmöglichkeiten vorhanden sind. Von Natur- und Tierparks über Burgen und Schlösser, bis hin zu Städten und Freiluftmuseen. Im Sommer sollte da natürlich auch schon mal der ein oder andere Hundestrand mit dabei sein.
Hast Du Lieblings-Urlaubsziele? Wann ist die beste Reisezeit?
Abgesehen davon, dass ich nicht in der Hauptsaison in die Ferienhochburgen an Nord- und Ostsee fahren muss, gibt es für mich eigentlich keine beste Reisezeit. Reisen kann man immer. Man muss nur die richtige Kleidung einpacken.
In Deutschland zählt definitiv Mecklenburg-Vorpommern zu meinen Lieblings-Urlaubszielen. Stadt, Strand und Natur sowie eine wirklich riesengroße Hundefreundlichkeit bei Hotels und Restaurants finde ich hier immer wieder toll!
Außerdem wohne ich seit einiger Zeit in einer Ferienregion – dem Westerwald. Ich bin immer wieder überrascht, wie wunderschön und abwechslungsreich hier die Natur ist und was man so alles erleben kann.
Welche speziellen Orte muss man als Hund mal gesehen haben – hast Du Geheimtipps?
Mein absoluter Geheimtipp ist eine Reise nach Pommern. Die polnische Ostseeküste zwischen Stettin und Danzig ist längst nicht so überlaufen, wie die großen Seebäder auf Rügen, Usedom oder an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern. Als Ausgangspunkt für Ausflüge, Strandtage und Wanderungen kann ich das Hotel Schloss Podewils in Krag wärmstens empfehlen. Es liegt an einem eigenen See in einem 2,6ha großen Schlosspark und Hunde sind hier herzlich willkommen. Von hier aus sind beispielsweise die Strände von Darlowo (Rügenwalde) nur 30km entfernt und auch der Naturpark Leba mit seinen großen Wanderdünen ist schnell erreicht. Da die Region eher dünn besiedelt ist und es kaum Industrie gibt, ist es meiner Meinung nach ein wahres Eldorado für einen Urlaub mit Hund. Die Weite des Landes, die Tiefe der Wälder und die sensationellen Ostseestrände machen diesen Landstrich so besonders. Wenn es vom Westerwald aus gesehen nicht so weit entfernt wäre, würde ich sicher häufiger dorthin fahren.
Ein Geheimtipp für das Reisen mit Hund ist es zwar schon lange nicht mehr, aber Mecklenburg-Vorpommern ist wirklich ein extrem hundefreundliches Bundesland mit viel Platz, netten Menschen und einer tollen Natur. Darüber hinaus dürfen Hunde beispielsweise in Waren an der Müritz in das Natur-Erlebnis-Zentrum Müritzeum mitgenommen werden.
Wer mit seinem Hund einmal in der Nähe von Frankfurt am Main unterwegs ist, der sollte sich unbedingt Zeit für das EXPLORA Museum nehmen. Hier sind Hunde explizit erlaubt und dürfen sich mit ihren Zweibeinern im interaktiven Technik- und Wissenschaftsmuseum tummeln.
Auf dem Blog von Martina Züngel-Hein gibt es auch einen detaillierten Reisebericht über Rügen mit Dayo und Suri.