NRW

Hotels, um NRW zu entdecken: Eintauchen in Kultur, Geschichte und Außergewöhnliches

Ein Kurztrip nach Nordrhein-Westfalen verspricht urbane Abenteuer pur. Ob in seinen pulsierenden Städten oder beschaulichen Landstrichen, das Bundesland "tief im Westen" ist ein wahrhaftes Eldorado für Fans von Kunst, Kultur und Industriegeschichte.

Die Region ist meine Heimat, daher weiß ich das besonders gut. Schon als Kind schleppte mich meine Mama zu den mittelalterlichen Wasserschlössern im Münsterland, den römischen Ruinen in Xanten und den Gebeinen von Karl dem Großen im Aachener Dom.

Als Jugendliche entwickelte ich eine Begeisterung für Picasso & Co im Museum Folkwang in Essen und die Industriedenkmäler des Ruhrgebiets. Ob Fußball oder Skulpturen, die Nibelungen oder Beethoven, Nordrhein-Westfalen bietet Euch einen faszinierenden Streifzug durch 2.000 Jahre deutsche Geschichte.

Und da so eine Städtereise ganz schön anstrengend sein kann, haben wir für Euch ein paar schöne und komfortable Herbergen in Nordrhein-Westfalen ausgesucht, in denen Ihr schnell wieder Kraft tanken könnt und die den einzigartigen Charakter der Region widerspiegeln.

Kultur pur: Nordrhein-Westfalen für Kunst- und Designverliebte

Die Rheinmetropolen Düsseldorf und Köln verbindet eine freundschaftliche Rivalität, doch Kulturfreunden wie mir kann das herzlich egal sein. Auf mich üben beide Städte eine gleich große Faszination aus. Das liegt vor allem an der unglaublich facettenreichen Museumslandschaft, zu der solche Institutionen von Weltrang wie die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, das Museum Ludwig und das Wallraf-Richartz-Museum gehören. Köln wartet nartürlich mit dem Kölner Dom und seinen Kunstschätzen auf, aber auch die Museen Kolumba und Schnütgen sind Schatztruhen mittelalterlicher Kunst.

Wenn Ihr es hingegen wie ich avantgardistisch mögt, solltet ihr auf keinen Fall die wechselnden Ausstellungen im NRW-Forum Düsseldorf oder in der Kunsthalle Düsseldorf verpassen. Und natürlich darf für uns Kulturliebhaber auch das passende Hotel nicht fehlen:

Kreatives Stadthotel mit Hipness-Faktor und Dachrestaurant in Düsseldorf

Magst Du es verspielt oder gradlinig, künstlerisch oder klassisch, französisch oder deutsch? Das 25Hours Hotel Das Tour in Düsseldorf verbindet beide Stilrichtungen auf harmonisch-kreative Weise und ist ein inspirierendes Basislager, um die Kunstwelt Düsseldorfs zu erklimmen. In dem hippen Hotel im neuen Stadtteil Le Quartier Central könnt Ihr Euch in Zimmer zurückziehen, deren Design entweder von französischem Laissez-Faire oder deutschem Ingenieurgeist geprägt wird. Heißt: viel Holz, warme Farben und Terrakottaböden zum einen; klare Linien und Industrieelemente zum anderen.

Da Frankreich zu meinen Lieblingsreiseländern gehört, fällt mir die Wahl natürlich nicht schwer. Doch egal welcher Typ Du bist, Entspannung ist in allen Zimmern garantiert, was auch an den ultrabequemen Betten und der schicken Regendusche liegt. Besonders cool finde ich übrigens die „Medium+“ Zimmer mit Badewanne auf dem Balkon!

Und wenn das nicht reicht, gönnst du dir einfach eine Massage im Wellnessbereich im 14. Stock. Zwei Etagen drüber liegt der angesagte Paris Club, dessen Restaurant die Vielfalt der französischen Küche zelebriert und sogar meine Leibspeise – provenzalische Bouillabaisse – auf der Karte hat.

Im obersten Stock setzt die Bar dem Ganzen mit kreativen Highballs und einem fantastischen Blick durch die vollverglaste Fensterfront das i-Tüpfelchen auf. Ein toller Ort, um Deinen Tag stilvoll ausklingen zu lassen.

25hours Hotel Das Tour

Düsseldorf
9.0 Hervorragend (1119 Bewertungen)

Auf nach Köln: Urlaub im modernen Hotel mit historischem Rahmen

Auch wenn ich schon zigmal im Kölner Dom war, beeindruckt mich die Architektur jedes Mal von neuem. Wahrscheinlich ist das auch mit ein Grund, warum ich mich im The Qvest auf Anhieb wohl gefühlt habe. In dem hippen Boutique-Hotel trifft nämlich neogotische Architektur auf moderne Kunst, Fotografie und Design. Klingt erstaunlich? Funktioniert aber ganz wunderbar!

Das Hotel in dem ehemaligen Kölner Stadtarchiv, erbaut im Jahre 1867, empfängt Euch mit einer nahezu sakral anmutenden Aura. Schon in der Lobby bilden hohe Decken, Rippengewölbe und Spitzfenster den historischen Rahmen für Sessel von Mies van der Rohe, Liegen von Vitra, Stühle von Eames und andere Designklassiker des 20. Jahrhunderts. Gemälde und Fotografien setzen ebenfalls visuelle Akzente.

Einen Fernseher werdet Ihr vergeblich in den Oasen der Ruhe suchen, aber ich persönlich vermisse ihn kein bisschen. Lieber stimme ich mich auf meinen Kulturrundgang ein, indem ich in den Kunst-, Mode- und Designbüchern blättere, die in jedem Zimmer ausliegen. Noch schnell schminken im schicken Badezimmer mit schwarzen Kacheln im Stil der Pariser Metro und in Leder gefassten Spiegel aus 1930er Jahren – und los geht’s!

Am Abend lockt die gemütliche Bar, wo ich vielleicht am geselligen Ledertresen bei Schaumwein oder Whisky Sour anderen Hotelgästen und Einheimischen ein paar Insidertipps für den kommenden Tag entlocken kann.

THE QVEST hideaway

Köln
8.6 Hervorragend (344 Bewertungen)

Hier ist was los: In Nordrhein-Westfalen wird alte Industriekultur zum lebendigen Abenteuer

Wer wie ich im Ruhrgebiet geboren wurde, ist mit Vorurteilen über seine Heimat nur zu vertraut. Dabei kann ich bezeugen, dass es hier vielerorts nicht grau, sondern grün ist und das kulinarische Angebot über Currywurst hinaus geht. Ich würde den „Pott“ sogar als eine unglaublich spannende Region beschreiben, der es gelungen ist, ihr industrielles Vermächtnis in eine Schatzkiste an ungewöhnlichen und überraschenden Erlebnissen zu verwandeln. Für mich immer beeindruckend: der Landschaftspark Duisburg-Nord, eine ehemalige Eisenhütte wo ich in einem Gasometer getaucht und ein fantastisches Lichtspektakel bewundert habe.

Die Zeche Zollverein in Essen gehört sogar zum UNESCO Weltkulturerbe. Hier wird im Ruhr Museum in der einstigen Kohlenwäsche die Geschichte der Region vor originaler Kulisse erlebbar gemacht und im Red Dot Design Museum im alten Kesselhaus preisgekrönte Alltagsgegenstände ausgestellt.

Die 55 schönsten Orte im Ruhrgebiet sind übrigens auf der Route Industriekultur miteinander verbunden. Neugierig? Mehr Infos findest Du unter: www.route-industriekultur.ruhr

Schickes Hotel mit Industrieflair im Stadtzentrum Duisburgs

1/3

Wenn Ihr anonyme Stadthotels genauso wenig mögt wie ich, dann seid ihr im Ferrotel in der Hafenstadt Duisburg gut aufgehoben. Hinter der mit glutroten Lichtbändern aufgemotzten Fassade bieten die nur 30 Zimmer einen ruhigen Rückzugsort, trotz der Lage am Innenstadtrand in Laufweite von Museen und Restaurants.

Obwohl durch und durch modern, ist das Design des Hotels eine Hommage an das Ruhrgebiet, was mir als Reviergöre natürlich besonders gut gefällt. Schon die Lobby wirkt wie ein kleines Industriemuseum. Statt Kunst sorgen hier Ölpumpen, Schalttafeln und Kompressoren aus einem stillgelegten Hochofenwerk für Hingucker.

Auch in den Räumen versprühen alte Barometer und Industrielampen Ruhrgebietsromantik. Das Konzept setzt sich im Frühstücksraum fort, wo Ihr an einem üppigen Buffet Energie für den Tag tanken könnt.

Ferrotel Duisburg - Partner of SORAT Hotels

Duisburg
8.1 Sehr gut (373 Bewertungen)

Ruhrkultur und mehr: Designhotel in historischer Kruppsiedlung in Essen

1/4

Es gibt sie überall, diese kleinen versteckten Oasen, die nicht einmal viele Einheimische kennen. Bei mir hat es beispielsweise ewig gedauert, bis ich die Margarethenhöhe entdeckt habe. Die grüne Mustersiedlung im Süden Essens wurde 1906 von Margarethe von Krupp gestiftet und gilt als eine der faszinierendsten Beispiele der Gartenstadtidee. Unterschiedlich kombinierte Erker, Laubengänge, Giebel und Pilaster machen jedes Haus zu einem architektonischen Unikat.

Auf meiner Entdeckungsreise durch die Siedlung stieß ich auch auf das Mintrops Stadt Hotel Margarethenhöhe, das schon in dritter Generation von der gleichnamigen Familie geführt wird. Einer Familie mit einem Händchen für Design, wie mir nicht erst in den Zimmern auffiel.

Von den sechs Kategorien haben es mir als Ruhrgebietskind natürlich besonders die Ruhrkultur-Zimmer angetan, in denen Motive aus dem Revier heimatliche Akzente setzen. Aber auch die neuen, vom Jugendstil inspirierten Räume sind urgemütliche Ruheinseln mit Möbeln in gedämpften Blau- oder Rottönen und einem passenden Lichtkonzept.

Ebenfalls herrlich entspannen könnt ihr euch im Markt-Zimmer mit Balkon. An lauen Abenden kann ich mir kaum einen lauschigeren Ort vorstellen, um den Tag bei einem Glas Wein mit Blick auf den historischen Marktplatz mit dem berühmten Schatzgräberbrunnen ausklingen zu lassen.

Knurrt der Magen, könnt Ihr ihn mit einer Mahlzeit im Gourmet Restaurant M beruhigen. Die Speisekarte ist international aufgestellt – argentinisches Steak bis Garnelencurry – die Zutaten kommen jedoch aus der Region, bzw. aus dem eigenen Garten.

Mintrops Stadt Hotel Margarethenhöhe

Bestbewertet
Essen
8.9 Hervorragend (863 Bewertungen)

Startschuss für die Zeitreise: Nordrhein-Westfalen für Geschichtsliebhaber

Wenn du wie ich gerne auf den Spuren der Vergangenheit wandelst, dann solltest du bei einem Besuch in Nordrhein-Westfalen bequeme Schuhe anziehen.

Eine Zeitreise führt nämlich zehntausende von Jahren zurück bis zu den Neandertalern, deren Existenz durch Knochenfunde bei Düsseldorf bewiesen wurde. Ein Besuch bei diesen Urmenschen im Mettmanner Neanderthal-Museum hat mich schon zu Schulzeiten schwer beeindruckt.

Noch faszinierender finde ich allerdings die Zeit als die Römer Städte wie Köln, Bonn, Aachen und Xanten gründeten – ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich schon im Römisch-Germanischen Museum in Köln herumgestöbert habe! Um mir besser vorzustellen, wie diese antiken Siedlungen aussahen, durfte auch ein Trip in den Archäologischen Park in Xanten nicht fehlen.

Ritter, Burgen, Kaiser, Pest und Kreuzzüge – das finstere Mittelalter hat mir hingegen immer eher einen kalten Schauer über den Rücken laufen lassen. Dabei gibt es natürlich auch aus diesen Jahrhunderten viele glorreiche Orte. Ein Highlight ist sicherlich Aachen, in dessen Dom Karl der Große begraben liegt und im Rathaus nebenan über 30 Königskrönungen stattfanden. Auch dem Rathaus von Münster, wo mit der Unterzeichnung des Westfälischen Friedens der Dreißigjährige Krieg endete, kommt ein wichtiger Platz in der europäischen Geschichte zu.

Und dass Nordrhein-Westfalen auch im 20. Jahrhundert noch eine wichtige Rolle spielte, zeigt die Tatsache, dass es das beschauliche Bonn war, das Frankfurt am Main nach dem 2. Weltkrieg als neue Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland ausstach.

Schlosshotel im Siebengebirge in der Nähe von Bonn: Luxus pur hoch über dem Rheintal

Was haben die Queen, Bill Clinton und der Dalai Lama gemeinsam? Sie alle waren bereits Gäste im Steigenberger Grandhotel Petersberg, das zu Zeiten der deutschen Teilung als Gästehaus der Bundesrepublik diente. Schließlich ist Bonn auch nur einen Katzensprung entfernt von diesem ehemaligen Kloster, das allein schon wegen seiner grandiosen Lage auf dem 331 m-hohen Petersberg im Siebengebirge imponiert.

Was die besondere Magie dieses Ortes ausmacht, durfte ich vor ein paar Jahren erleben, als ich auf der Terrasse sitzend bei einem Glass Schampus die Sonne über dem Rheintal untergehen sah. Traumhaft! Allerdings fiel mir damals auch auf, dass das Hotel selbst in die Jahre gekommen war und freute mich daher zu lesen, dass es mit rund 35 Millionen Euro einer Verjüngungskur unterzogen werden würde. Bei meinem erneuten Besuch konnte ich feststellen, dass erfreulicherweise die historische Ausstrahlung den Erneuerungen nicht zum Opfer gefallen ist.

Die Zimmer empfangen Euch jetzt in hellen Naturfarben mit blauen Farbakzenten, edlen Hölzern, einem hellbraunen Ledersessel, einem himmlischen Bett mit vielen Kissen und einem Kopfteil im Chesterfield-Look sowie zeitgemäßer technischer Ausstattung wie Flachbild-TVs und schnellem WLAN.

Auch die neu gestalteten Restaurants erscheinen im vornehm-modernen Look. Mein Favorit ist Bill’s Restaurant & Grill, benannt nach US Präsident Bill Clinton, wo Ihr mit Steak und Hummer den Gaumen verwöhnen und gleichzeitig den fantastischen Rheinblick genießen könnt.

Steigenberger Grandhotel & Spa Petersberg

Bestbewertet
Königswinter
8.8 Hervorragend (1837 Bewertungen)

Wie die Royals: Wohnen im historischen Wasserschlosshotel vor den Toren Münsters

Als Kind habe ich mich an Karneval am liebsten als Prinzessin verkleidet. Kein Wunder also, dass ich auch heute noch eine Schwäche für Übernachtungen in Burgen und Schlössern habe. Geradezu märchenhaft geht es im Hotel Schloss Wilkinghege im beschaulichen Münsterland zu. Seit über 450 Jahren liegt es vor den Toren Münsters, umrahmt von einem Wassergraben und eingebettet in einen idyllischen Park.

Bei einem Spaziergang wandelt Ihr auf den Spuren erlauchter Gäste von anno dazumal, darunter die Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff und Jean-Baptiste Kléber, einst General unter Napoléon Bonaparte. Seit den 1950er Jahren wird das Schloss von der Winnecken Familie als Hotel-Restaurant geführt und ist weit über die Grenzen der Region bekannt.

Die Zimmer verteilen sich auf das Hauptschloss und die sogenannte Vorburg und sind alle unterschiedlich gestaltet. Wenn Ihr auf historisches Flair mit Antiquitäten, schweren Vorhängen und flauschigen Sitzecken steht, bucht Euch am besten direkt im Schloss ein. Fans von hellem, modernen Design fühlen sich wahrscheinlich in der Dependance wohler. Abends lockt das stilvolle Restaurant mit einer saisonalen Karte, die sowohl von internationalen als auch regionalen Einflüssen geprägt wird. Von Entenkeule bis Grünkohl – hier ist für jeden Geschmack und alle Prinzessinnen etwas dabei.

Hotel Schloss Wilkinghege

Bestbewertet
Münster
9.3 Hervorragend (510 Bewertungen)

Über die Autorin

Andrea Schulte-Peevers ist seit über 20 Jahren als freiberufliche Reisejournalistin tätig. In Deutschland aufgewachsen, hat sie in London und an der UCLA studiert und das Schreiben über ihr Heimatland zum Beruf gemacht. Andrea schreibt regelmäßig Reiseführer für Lonely Planet und hat zudem unzählige Reportagen über Destinationen auf der ganzen Welt veröffentlicht.